Montag, 4. August 2014

Drogensüchtige Filmemacher

Eigentlich sollte es heute was Lustiges werden, aber ein Filmemacher-Kollege aus Indien, Shiv Parkash, hat mir seinen Film geschickt, der gerade fertig geworden ist - gedreht ohne einen einzige Rupie. Und ich glaube, der hat für uns einen ganz besonderen Lerneffekt. Aber erst das Video:


Youtube Direktlink

"PROTECTING WOMEN IS RELIGION!"

Ganz ehrlich, ich hab schon hundert Anti-Harrasment-Videos gesehen. Aber dieser Spruch hier ist neu!
Und der Grund ist: Jemand von "innen" - ein unabhängiger Filmstudent aus Indien - hat eine ganz andere Wahrnehmung der Problemlage als wir NGO-Geldgeber aus dem eher säkularen Westen. Die Religion(en) aktivieren als Mittel zum Kampf gegen Harrassment in Indien? Hätten wir das gesehen? Ich bestimmt nicht.

Aber Religion ist in der Indischen Gesellschaft ein omnipräsenter bestimmender Faktor, der sehr wohl positive wie negative Schlagkraft entwickeln kann (so wie der Papst in Afrika immer noch wirksam Kondome verbieten kann - um mal ein Negativbeispiel anzuführen). Jedem in Indien ist das klar. Aber uns?

LERNEFFEKT:
Inzwischen unterstützen wir doch auch eher Lokale NGOs in Indien statt selber hinzufahren und alles besser zu wissen. Warum nicht auch im Filmbereich? Gebt einem jungen Filmstudenten dort ein Budget - er wird sich ein Bein ausreißen und einen wirklich publikumsgerechten Clip produzieren. Zwei Beine...vielleicht Drei. Warum? Weil Filmemacher süchtig nach dem Filmemachen sind. Sie tun alles für einen guten Clip. Alles.
Ich weiß, wovon ich sprechen...ähäm. 

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