Mittwoch, 1. Oktober 2014

Video als Social Media Tool 2/5

2. Strategien für den Einsatz von Online-Videos


Kein Video passt für jede Zielgruppe, oder für jedes Kommunikationsziel. Das möchte ich anhand von zwei Beispielen erläutern. 

Beispiel 1: Die Deutsche Caritas 

Die Caritas arbeitet zu vielfältigen Aufgaben und nutzt zur Kommunikation ihrer unterschiedlichen Einsatzbereiche auch sehr unterschiedliche Videos. So gibt es Recruiting-Videos zum Teil in Serie für soziale Berufe wie die Altenpflege. Kampagnenvideos für die jeweilige Jahreskampagne, etwa „Globale Nachbarn“ 2014, für die ein aufwendiger TV-Kampagnenspot in Stop-Motion sowie gemeinsam mit Caritas international Clips in verschiedenen Ländern der Erde gedreht wurden. 
Einzelne Arbeitsbereiche erklärt die Caritas in “Erklärvideos”, etwa die “YoungCaritas in 60 Sekunden”.


Der YouTube-Kanal der Caritas ist gut sortiert, die Kampagnenfilme jeweils in einer Playliste ganz weit oben, die Facebook-Seite zeigt viele Videos aus dem Bereich der Young Caritas. Dort werden aber auch aktuelle TV-Beiträge geteilt, die ohne direkten Caritas-Bezug etwas zu den Themen der aktuellen Kampagne beitragen. 
Caritas ist eine breit aufgestellte Organisation und entsprechend breit ist ihr Video-Angebot - wobei besonders positiv auffällt, dass verschiedene Social Media- und Classic-Media Kanäle (TV) mit jeweils dem Videocontent bespielt werden, der auch zu der typischen Nutzergruppe dieser Medien passt. Eigentlich doch logisch, oder? Gut gemacht!

Beispiel 2: Awá Kampagne von Survival International

Ebenfalls sehr gelungen - aber mit ganz anderem Ansatz - ist die Einbindung mehrerer Videos in die “Awá-Kampagne” von Survival International, einer NPO aus Berlin und London. Die Webseite folgt den Interessen der Zielgruppe, indem sie sich an Vorbildern wie etwa Geo oder National Geographic orientiert. Auf einer einzigen Seite übernehmen mehrere Videos unterschiedlicher Art das Storytelling. Dramaturgisch wird ein Besuch mit Übernachtung vor Ort visuell abgebildet. Der Zuschauer wird zum Gast bei dem indigenen Stamm der Awá und erfährt dabei dessen Bedrohung sehr bewusst. Am Ende folgt der Call to Action. Mehr dazu in meinem Blogpost über die Awá Kampagne vom 4.Sept.2014





Die Awa-Kampagne hatte ein stark fokussiertes Ziel, war zeitlich begrenzt und sprach eine ganz bestimmte Zielgruppe an - ich nenne sie mal Exotic-Begeisterte - auf diese hin wurden die Videos ausgerichtet und vor allem auf die Webseite selber konzentriert, sie führten linear immer zum Call to action. Die Webseite wiederum war aufgebaut wie hochwertige Fotoreportagen - die vermutlich von der Zielgruppe auch gerne gelesen werden - und die Videos dienten hier vor allem dem Storytelling. Ebenfalls sehr gut eingesetzt also und ganz ohne eigenen Twitter- und Facebook-Kampagnenkanal. (es gibt eine allgemeine Facebookseite der NGO, mehr nicht). Auch das macht manchmal Sinn: Focus on your best channel, cause everywhere means nowhere.

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